Der Weg ist das Ziel- Überquerung des Polarkreises am Wasser
Samstag, 10.Jumi 2023: Wir hatten Glück und durften wieder die Mitternachtssonne erleben. 4500 km liegen bereits hinter uns und wir waren noch nirgends länger als eine Nacht.

Bei lustiger Bordmusik starten wir heute schon vor 8 Uhr, um die Fähre, die gestern nicht mehr gefahren ist, zu erreichen. Die lustige Bordmusik fällt aber leider wieder aus, unser Autoradio findet seit den Lofoten keinen Sender mehr. Gerne wären wir noch an diesem idyllischen Ort geblieben.
Dann gibt es erstmal Kaffee. Einer der vielen Vorteile, wenn man seine Küche immer dabei hat. Wir bleiben während der kurzen Überfahrt im Auto. Und schon sind wir wieder am Kystriksveien unterwegs.

Geschmeidig fahren wir eine Kurve nach der anderen, umspielen jeden Fjord und geniessen die herrlichen Ausblicke. Die Landschaften wechseln laufend ihre Charakter. Entlang von Fjorden, hoch hinauf in die Hochebenen der Berge, wieder hinunter mit Meerblick und Küste.
Insgesamt bringen wir heute 3 Fährüberfahrten und 150 Strassenkilometer hinter uns. Die zweite Fährüberfahrt von Jektvik nach Kilboghavn dauert ca. 1 Stunde.
Wir frühstücken im Wohnmobil und beeilen uns, an Deck zu kommen. Wir überqueren nämlich gleich den Polarkreis.
Für viele relativ unspektakulär, so eine Kugel, aber für uns doch irgendwie besonders.

Immerhin verabschieden wir uns jetzt auch schön langsam von der Mitternachtssonne.
Die Eindrücke vom Wasser aus sind nicht geringer als die auf der Küstenstrasse FV17.
Danach liegt wieder eine Fahrt von einer Stunde zur nächsten Fähre vor uns, wir wissen aber, dass wir die Fähre nicht erreichen, werden und stellen uns auf 3 Stunden Wartezeit ein. Dieser süsse Kater hat uns ein wenig die Zeit versüßt (Fannis Verwandter), Conny hat auch nochmal die Angel geschwungen...leider war gerade Ebbe.

Dann aber ist die, für uns heute letzte, Fähre da...

Nesna - Levang
Vom Winde zerzaust, aber entspannt begeben wir uns auf die letzten 30 Kilometer des heutigen Tages nach Sandnessjøen zum Bobilcamping im Hafen. Arnulf's Wort des Tages: Statens Vegvesen (norwegische Strassenverwaltung).
Der Weg nach Sandnessjøen führt über die Helgelandsbrua. Mit einer Länge von 1065m ist die Helgelandbrücke über den Leirfjord eine der größten Schrägstrebenbrücken der Welt. Der Bau begann 1989 und seit Juli 1991 verbindet sie Sandnessjøen und die Insel Alsta mit dem Festland. Das Hauptelement der Brücke ist 425 Meter weit, die ungleichen Türme sind 127m und 138m hoch. 2010 wurde die Helgelandsbrücke von der Fachzeitschrift Teknisk Ukeblad zur schönsten Brücke Norwegens gewählt. Danke, Statens Vegvesen!!!
Im Bootsvereinshaus des Hafens sind Duschen und Waschmaschinen mit Trockner.

Da kann der Abend wohl mal länger dauern, aber Wäsche waschen muss auch mal sein, wir haben schließlich nicht für 5 Wochen Bekleidung eingepackt.
Hunger hatten wir auch. Der grössten Versuchung, seit es nordischen Lachs aus Herøy gibt, konnten wir nicht widerstehen. Die Norweger:innen und ihre Mitmenschen sind wahre Meister:innen ihres Faches.

Ich warte noch, bis die Wäsche fertig ist...

...und geniesse vorm Clubhaus die Mitternachtssonne...
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