Petri Heil im Austnesfjord und Stockfische in Svolvaer

Samstag, 03.Juni 2023

Nach einer regnerischen und stürmischen Nacht am Stellplatz an der Hafeneinfahrt von Melbu beginnen wir den Tag mit unseren Ritualen. Duschen, Haare waschen, Grau-und Schwarzwasser entsorgen und Frischwasser nachfüllen.

Wir fahren heute mit der Fähre von der Insel Hadseløya auf die Insel Austvagøya und kommen nun wirklich auf den Lofoten an. Das Wetter ist bescheiden, das stört uns nicht wirklich, aber wir spüren es deutlich auf der Fähre: der Seegang ist beeindruckend, so dass die riesige Fähre im Zick Zack kreuzen muss.

Währenddessen spionieren wir schon mal unseren nächsten Angelhotspot auf Google Maps aus und fahren schnurstracks dorthin. Der Austnesfjord...

Es regnet leicht, egal, es gibt ja bekanntlich kein schlechtes Wetter, nur kalte Finger😄.

Und da passiert es: Das erstes Petri Heil für Arnulf! Ein Kabeljau, Skrei, Dorsch oder Leng der später dann seine Karriere als Stockfisch oder Bacalhau beendet.

Bei uns endet seine Karriere auf dem Griller.

Nach kurzer Zeit hat auch Conny ein Petri Heil... Der Fisch hat den Drill leider nicht überlebt, und so wandert er auch mit auf den Griller.

Nach dieser Aufregung und mit 2 Fischen im Kühlschrank fahren wir weiter. Wir geniessen die Fjordlandschaften, soweit es das Wetter zulässt und nehmen Kurs auf Svolvaer.

Unser erstes Ziel in Svolvaer ist der örtliche Gashändler. Wir wollen ja schliesslich ein flauschig warmes Wohnmobil haben.

Dort haben wir noch die Gelegenheit ein paar vollintegrierte doppelachsige Hymer anzusehen. Bekommt man auch nicht alle Tage die Gelegenheit solche Raumschiffe in aller Ruhe zu inspizieren. Unser Fazit: Unser Wohnmobil hat auch alles, und es reicht uns vollkommen. Dann ein kurzer Schockmoment: Arnulf hat beim Fischen seinen Ehering verloren. Conny sieht ihn dann durch Zufall auf dem Fahrersitz liegen.

So wird uns wenigstens nicht langweilig.

Weiter geht's. Stellplatz Svolvaer ist unser nächstes Ziel.

Platzerl gesichert, abgeparkt, angezogen und wir marschieren los: zum Angelgeschäft. Arnulf musste bei Conny's Petri Heil seine Angelschnur opfern.

Nachdem wir nun wirklich alles bekommen haben und auch noch im Lofotenshop Souvenirs ergattern, machen wir einen Spaziergang auf die Halbinsel Kjeøya zu den Stockfisch-Trocknungsanlagen.

Schöne Gegend, Svolvaer:

Der Geruch verrät uns, dass wir nun dort sind, wo der Bacalhau produziert wird. Nun ja, ein Fischfriedhof genau genommen.

Wir wissen natürlich um die Beliebtheit dieser Delikatesse, immerhin essen wir auch gerne Stockfisch. Seit dem 8.Jahrhundert wird der Stockfisch in Nordnorwegen produziert und diente ursprünglich der Versorgung von Schiffsmannschaften. In diesen Anlagen hängt der Fisch in den Frühlingsmonaten im Freien.

Italien ist der wichtigste Abnehmer der Stockfische, aber auch in Nigeria ist norwegischer Stockfisch fester Bestandteil der traditionellen Küche und wird bei festlichen Anlässen serviert.

Arnulf macht sich Sorgen, ob er den Geruch wieder aus der Nase bekommt.

Am Rückweg gönnen wir uns in einem Pub ein Bier und stoßen auf unser Petri Heil an. Und wir werden Teil einer Fußballfangemeinde, die sich gerade das Spiel Manchester United gegen Manchester City zu Gemüte führt.

16€! später verlassen wir das Pub wieder und machen uns auf die Suche nach dem Lokal namens Sakura. Sushi muss in Norwegen einmal gekostet werden. Und wenn der Laden dann noch gleich heisst, wie bei uns in Villach, dann dürfen wir uns das nicht entgehen lassen.

Wir sehen zwar heute keine Mitternachtssonne, finster wird es aber trotzdem nicht...unsere Abendbeschäftigung fällt bescheiden aus: Arnulf's Angel für morgen wieder mit ausreichend Silk fit machen. Morgen warten ein herrlicher Strand, ein netter Campingplatz und eine Waschmaschine auf uns... es geht zum Lofoten Beach Camping...