Wikingern, Surfern und Fischen ist der Regen ziemlich egal, uns auch...
Sonntag, 04.Juni 2023: Von Svolvaer fahren wir heute weiter Richtung Süden. Das Wetter ist wie angekündigt, wolkenverhangen und regnerisch. Auf halber Strecke beim Gymsøystraumen halten wir an und Conny bereitet die "Fika" vor, vergisst dabei aber aus Macht der Gewohnheit, dass die Aufbaubatterie nur eine gewisse Kapazität an Leistung verträgt. Und damit verabschiedet sich der Wechselrichter mit einem lauten Piep ins Nirvana oder heute, passend zum Wikingerthema, besser gesagt ins Ragnarök. Schuld daran war der gleichzeitige Betrieb von Toaster und Kaffeemaschine.
Zum Glück ist "nur" die Sicherung durchgebrannt. Nach einer kleinen Operation und Dank einer Reservesicherung, läuft nach 20 Minuten alles wieder und wir können frühstücken.
Der zweite Halt ist beim Wikingermuseum in Borg. Ein tolles Museum mit Audioguide am Handy für die geschichtliche Aufarbeitung mit archäologischer Ausstellung und ein original nachgebautes Langhaus mit hautnahen Wikinger-Erlebnissen. Eine Lammsuppe wird aufgekocht und nach Wikingerart serviert, Wikingerhandwerk wird vorgeführt und der Wohnbereich wird ausgestellt.
Nach einem Fußmarsch von 15 Minuten erreichen wir das Ufer eines Sees, wo original nachgebaute Wikingerschiffe zu Wasser gelassen sind. Am Weg dorthin, versuchen wir uns im Wurfaxt-Werfen und Bogenschiessen. So schlecht sind wir gar nicht als Wikinger.
Schön langsam kriecht uns aber die nasse Kälte unter die Ärmel und wir machen uns auf den Rückweg zum Langhaus. Dort stärken wir uns mit Kaffee, Pancakes mit Sour cream, Marmelade und dem Gudbrandsdalsost, einem typischen etwas süßlich schmeckenden braunen Käse.
Im Wikingershop kaufen wir noch ein Lofotenpuzzle und das Wikingerspiel Hnefatafl. Dieses Spiel hat es uns angetan, ein strategisches, schachähnliches Spiel mit Figuren auf einem Leinentuch.
Auf der Fahrt zum nächsten Campingplatz genießen wir trotz des Regens die Landschaft,die auch nicht zu Unrecht Karibik des Nordens genannt wird und durchqueren das erste Mal einen Tunnel, der unter dem Fjord, also unterm Meer durchführt.
Die Distanzen sind hier deutlich kürzer und wir erreichen schon bald den Lofoten Beach Camping in Flakstadøya (sehr schönes Surfer Camp).
Es stehen Wäsche waschen und trocknen am Programm. Wir hätten wahnsinnig gerne unsere Fische gegrillt. Das Wetter möchte es aber anders. Also packen wir eine Pfanne zusammen und brutzeln die Fische in der "tenters kitchen".
Es schmeckt und wir hoffen auf weitere Fänge. Mahlzeit.
Nach einer weiteren Runde Hnefatafl lässt sich auch noch die Mitternachtssonne für 2 Minuten blicken bevor es wieder zu regnen und stürmen beginnt.
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